FFZ Glashütte aus Dippoldiswalde, Sachsen

Über 25 Jahre Unternehmensgeschichte aus der Sicht des Unternehmers

Romann Sacher

Am 1. Dezember 1991 gründete mein Vater Romann Sacher das Feinmechanische Fertigungszentrum Ing. Romann Sacher. Gemeinsam mit einem weiteren Mitarbeiter fertigte er in einer angemieteten Halle mit einem konventionellen Maschinenpark Einzelteile, Kleinserien, Muster und Werkzeuge in Glashütte – der Stadt der Uhren und Feinmechanik.

Romann Sacher

Neben Einzelteilen wie Hobelmesser, Schnittwerkzeuge und Kamerateilen wurden vor allem Bedampfungsaufnahmen für die Vakuumbeschichtung sowie mechanische Einheiten für Bedampfungsanlagen konstruiert, gefertigt und montiert. Dies waren die ersten Schritte in dem Fachgebiet der Vakuumtechnologie, welches wir in den folgenden Jahren zu einem unserer Spezialgebiete entwickelten.

1994 begann ich meine Ausbildung zum Industriemechaniker im Unternehmen meines Vaters.

Erster Umzug

Als der Besitzer der angemieteten Halle nach einer Vergrößerung seines Unternehmens strebte, stand für uns der erste Umzug an: Im August 1998 bezogen wir mit unseren Maschinen und mittlerweile vier Mitarbeitern das neue Gebäude in Glashütte. Ausgezeichnet haben uns zu dieser Zeit besonders die konventionelle Fertigung, ein sehr breites Spektrum mechanischer Bearbeitung und das Angebot von zahlreichen Kooperationsleistungen wie z. B. CNC-Bearbeitung und Oberflächenveredelungen.

Im August 2000 haben wir unseren ersten Lehrling eingestellt und ausgebildet.

Erste CNC-Maschine

Im Juni 2001 haben wir unsere Fertigungstiefe mit der Herstellung von CNC-Präzisionsteilen erhöht – die erste 3-Achs-CNC-Fräsmaschine wurde in den Maschinenpark integriert. Bald darauf wurde mit dem Zweischichtbetrieb begonnen. Die erste 5-Achs-CNC-Fräsmaschine folgte im Jahr 2002, die erste CNC-Drehmaschine im Dezember 2005. Dies ermöglichte uns eine kontinuierliche Erweiterung von Produktvolumen und -spektrum.

Durch die Entwicklung Dresdens zum Zentrum von Halbleitertechnologie und zunehmender Kundschaft aus dem wissenschaftlichen Geräte- sowie Sondermaschinenbau bauten wir in diesen Bereichen kontinuierlich Kompetenzen auf. Dabei ermöglichte uns die enge Zusammenarbeit mit einigen Kunden eine Ermittlung der notwendigen Branchenanforderungen und damit die Entwicklung unserer auf das Wesentliche konzentrierten, technologiegerechten Fertigung.

Im Juni 2006 habe ich das Unternehmen von meinem Vater übernommen und die FFZ Feinmechanisches Fertigungszentrum Glashütte GmbH gegründet. Die folgenden drei Jahre waren vor allem durch zunehmendes Engagement im Bereich Forschung und Entwicklung gekennzeichnet. Gemeinsam mit der Firma CreaPhys GmbH aus Dresden entwickelten wir Vakuumsublimationsanlagen zur Reinigung organischer Farbstoffe. Von einem langjährigen Partner Gassmann Engineering haben wir die Konstruktion, Entwicklung und Herstellung von Mikrogreifern und Mikrowerkzeugen übernommen. Diese stellen heute unsere eigenen Produkte dar. Außerdem erfolgte eine kontinuierliche Besiedlung der ca. 850 m² in Glashütte: Unser Maschinenpark wuchs um zwei weitere CNC-Fräsmaschinen. 18 Beschäftigte teilten sich nun mit fünf CNC-Maschinen und vielen konventionellen Maschinen drei Etagen. Dies ermöglichte uns zwar eine stetige Produktivitätssteigerung, erforderte jedoch einen erneuten Umzug.

2009 wurden die geplanten Investitionen vorerst zweitrangig. Glücklicherweise haben wir das Krisenjahr ohne Kurzarbeit und mit beinahe normaler Produktionsauslastung sehr gut überstanden. Bereits Ende des Jahres konnten neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Bau einer neuer Produktionshalle

Das Platzproblem verschärfte sich im Jahr 2010 – die fünfte CNC-Fräsmaschine und die zweite CNC-Drehmaschine konnten nur durch ein Zusammenrücken und Ausquartieren nicht täglich benötigter Maschinen aufgestellt werden. Weiterhin führte die Verzögerung der Investitionen dazu, dass die Auftragslage kaum zu bewältigen war.

Diese Entwicklung erforderte eine Vergrößerung der vorhandenen Produktionsfläche. Im Jahr 2011 begann aus diesem Grund der Bau unserer Produktionshalle. Der Standort Dippoldiswalde bietet dabei einigen unserer Mitarbeiter einen kürzeren Arbeitsweg und die Nähe zu Dresden ein größeres Potential an Kunden und Arbeitnehmern.

Am 13. Juni 2011 begann der Abtrag des Mutterbodens. Am 16. November 2011 standen bereits die ersten Maschinen in der neuen Halle. Nach nur fünf Monaten Bauzeit erfolgte am 16. Dezember die Einweihungsfeier mit Kunden, Mitarbeitern, Familien, Partnern und Lieferanten.

Bau einer neuer Produktionshalle

Sah die Halle beim Einzug Ende 2011 noch recht leer aus, so konnten wir sie im Jahr 2012 bereits mit Maschinen füllen – zwei CNC-Fräsmaschinen, eine CNC-Drehmaschine, ein Wärmeofen und ein 3-D Koordinatenmessgerät erweiterten unseren Maschinenpark. Damit verbunden, konnten wir fünf weitere Mitarbeiter in unser Team aufnehmen.

Bau einer neuer Produktionshalle

6 Jahre nach unserem Einzug füllen 4 CNC-Dreh- und 10 CNC-Fräsmaschinen unsere Halle. Wir haben in Säge- und Schleiftechnik investiert und eine Waschstraße aufgebaut. Wir haben unseren ersten Schritt in Richtung Robotertechnik unternommen und ein Fertigungszentrum mit Handlingsroboter für die Herstellung mittlerer Serien erworben. Wir haben unser Team neben der Fertigung in den Bereichen Einkauf/Verkauf, Entwicklung und Konstruktion, Arbeitsvorbereitung und Instandhaltung erweitert und sind nun über 45 Mitarbeiter. Wir fertigten im Jahr 2017 über 5000 verschiedene Teile für unsere Kunden – der tägliche Rundgang durch unsere Halle ist aufgrund der großen Teilevielfalt sehr abwechslungsreich und interessant.

2017 haben wir unsere Arbeitsvorbereitung und unsere Konstruktion ausgebaut, sodass der Platz in unseren Büros nicht mehr ausreichte. Aus diesem Grund haben wir bereits Ende 2017 unsere Bürofläche mit einem Aufbau auf dem Bürogebäude verdoppelt und uns über neue Besprechungs- und Büroräume gefreut. Auch der freie Platz in unserer Halle neigte sich dem Ende entgegen, sodass wir am 06.09.2018 den Startschuss zur Erweiterung unserer Werkhalle gegeben haben. Zu den damaligen 1700m² Arbeitsfläche sind 1200m² hinzugekommen, inklusive Büroräume und Sanitärtrakt. Wir haben alle Bereiche vergrößert: Umkleiden, Material- und Fertigteillager, Montage, QS, Versand, konventionelle Abteilung und natürlich viel Platz für neue Maschinen geschaffen.

Um eine stabile Grundlage für unser weiteres Wachstum zu schaffen, haben wir weiterhin in unsere Prozesse investiert. Am 01.06.2018 haben wir nach einer einjährigen Projektphase unser altes ERP-System durch AP+ mit der automatischen Planungssoftware GANTT-Plan abgelöst. Wir können jetzt unsere Prozesse viel übersichtlicher abbilden und wesentlich einfacher steuern.

Den Abschluss dieser zwei doch sehr ereignisreicher Jahre bildete dann unsere Eröffnungsfeier für den neuen Hallenanbau im September 2019. Mit unseren Kolleginnen und Kollegen und zahlreichen Geschäftspartnern haben wir einen schönen Nachmittag und Abend verbracht.

Nach unserer großen Eröffnungsfeier für den neuen Hallenanbau hatten wir ein paar größere Investitionen geplant. Diese wurden im Jahr 2020 leider erst einmal zurückgestellt, da wir nicht abschätzen konnten, wie sich unsere Situation und die Situation unserer Geschäftspartner mit dem Corona-Virus entwickelt. Glücklicherweise haben wir bis jetzt die Zeit ohne Kurzarbeit sehr gut überstanden und konnten einige Investitionen tätigen: 3 neue CNC-Maschinen (eine 3-Achs- und eine 5-Achs-Fräsmaschine sowie eine CNC-Drehmaschine mit Gegenspindel für größere Drehdurchmesser), Ausbau unseres Materiallagers mit Portalkran und den Ausbau unserer Waschstraße.

 

Danksagung Heiko Sacher Heiko Sacher,
Unternehmer

Die Historie der FFZ Glashütte

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